"So ist halt der Winter in Berlin", sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel und meinte: grauer Himmel, Nieselregen, 4 Grad plus. Kein besonders romantischer Hintergrund für den ersten "Orientalischen Wintermarkt" am 06. Dezember im Rollbergviertel, den die Frauen des Kiezanker e.V. im Rahmen des vom QM geförderten Projekts „Professionalisierung des Bewohnervereins“ organisiert hatten. Aber siehe da: kaum hatte das Fest begonnen, kamen immer mehr Nachbarinnen und Nachbarn vorbei, die Kleinsten fuhren ihre Runden auf der Elektroeisenbahn und die Stimmung war super. Die Rollberger*innen trotzten einfach dem Wetter und die liebevoll dekorierten Stände vermittelten eine heimelige Atmosphäre.
In ihrer Begrüßungsrede beschrieb Nilüfer Dasdemir vom Kiezanker e.V. das Ziel des Wintermarktes: "Wir wollen mit dem Fest die unterschiedlichen Kulturen im Rollbergviertel zusammenbringen." Das Datum gebe dazu den passenden Rahmen: Am 6. Dezember gedenken die Christen dem heiligen St. Nikolaus, der im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei geboren wurde und dort wirkte.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel, der auf der Bühne vom Jongleur Hokkabaz in einen Tanz verwickelt wurde, griff ebenfalls die Nikolaus-Geschichte auf. Diese sei eine kulturübergreifende Geschichte und passe somit zu den Herausforderungen der Zeit: "Wir sollten uns auf das konzentrieren, was uns verbindet und nicht auf das, was uns trennt", so der Bezirksbürgermeister. Nach seiner Rede überreichte ihm Hokkabaz noch eine schnell angefertigte Porträt-Karikatur.
Stephanie Lehr vom QM Rollbergsiedlung beschrieb anschließend die wichtige Rolle, die der Verein Kiezanker e.V. im Kiez ausfüllt. Sie dankte den Frauen für das unermüdliche Engagement im Kiez und die tolle Organisation und Durchführung des Festes. Sie lud schließlich alle Besucher*innen des Wintermarktes dazu ein, am QM-Stand - passend zu Weihnachten - ihre Wünsche für das Rollbergviertel zu äußern.
Bevor das Bühnenprogramm begann, musste dann doch noch Yildiz Yilmaz, die Gründerin des Kiezanker e.V. auf die Bühne. Erst letzte Woche wurde sie vom Bezirksbürgermeister für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt. Auf dem Wintermarkt nutzte sie die Gelegenheit, den Frauen zu danken, die beim Kiezanker mitmachen und die den Markt möglich gemacht haben. "35 Frauen haben viel gearbeitet, um den Markt vorzubereiten", so Yildiz Yilmaz. Sie dankte außerdem den beteiligten Initiativen, dem Bezirksamt und dem QM sowie STADT UND LAND für die Unterstützung. Stände gab es u.a. von Stadtteilmüttern, MORUS 14 e.V., Yesil Cember, AWO Falk-Club, Aabischen-Kulturinstitut AKI e.V., Zuckmayer Schule, QM und natürlich vom Kiezanker e.V. selbst.
Musikalisch eröffnet wurde der Wintermarkt schließlich vom Chor der Regenbogen-Grundschule, der Weihnachtslieder sang.
Das Projekt wurde von 2017 bis 2019 im Rahmen eines Projektfonds-Projektes aus Mitteln des Programms Soziale Stadt in Höhe von 95.000 € gefördert.
Text/Fotos: M. Hühn, QM Rollbergsiedlung
