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10. Geburtstag der Stadtteilmütter
Die Zukunft des Projekts ist aber ungewiss


Zahlreiche Gäste würdigten am Montag, 29. September die erfolgreiche Arbeit der Neuköllner Stadtteilmütter. Mit Chorgesängen der Stadtteilmütter und Redebeiträgen prominenter Gäste wurde in der Genezarethkirche der Geburtstag des bundesweit bekannten Projekts gefeiert.

Neben Senator Michael Müller und Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky zählten Staatssekretärin Barbara Loth und Siegfried Lemmig, Leiter des Diakoniewerks Simeon gGmbH zu den Gratulanten. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Vortrag des Duisburger Professors Dr. Haci-Halil Uslucan über Elternbildung und Engagement in der Einwanderungsgesellschaft.

Die Idee

Das Konzept der Stadtteilmütter ist einfach, aber gerade deshalb so erfolgreich: Ausgebildete migrantische Frauen, die selbst Mütter sind, besuchen Familien mit Migrationshintergrund und beraten diese in ihrer Muttersprache. Oftmals sind es Familien, denen es aus den verschiedensten Gründen schwerfällt zu Mitarbeiter von Ämtern, Sozialarbeitern oder Lehrern Kontakt aufzubauen - und umgekehrt. Die Arbeit der Stadtteilmütter ist deshalb im besten Sinne niedrigschwellig.
Themen der Beratung sind u.a. Erziehung, Bildung, Gesundheit und sexuelle Aufklärung; sie vermitteln aber auch Kontakte zu Behörden und begleiten die Mütter zu Gesprächen in Schulen oder Kitas.

 

Wie alles begann
Begonnen hat die Geschichte vor 10 Jahren im Schillerkiez, wo Maria Macher die Projektidee im QM Schillerpromenade vortrug und dort Unterstützung fand. Nach zwei Jahren Praxis und einem Gespräch mit Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky wurden die Stadtteilmütter zur "Chefsache": Buschkowsky war von der Idee so überzeugt, dass er sich in den folgenden Jahren immer wieder für eine Weiterfinanzierung einsetzte. So wurde in Verhandlungen mit dem JobCenter Neukölln vereinbart, dass die Stadtteilmütter im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahme oder auf geringfügig beschäftigter Basis finanziert werden konnten. Weitere Gelder flossen aus dem Programm 'Soziale Stadt' über die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in das Projekt, das vom Diakoniewerk Simeon gGmbH getragen wird.

 

Ungewisse Zukunft
Mittlerweile ist das Projekt so erfolgreich, dass es Nachahmer in ganz Deutschland gefunden hat. Selbst auf internationaler Ebene wird Interesse gezeigt: Senator Michael Müller berichtete von einer chinesischen Delegation, die bezugnehmend auf die Stadtteilmütter nachfragte, wie Berlin das Zusammenleben verschiedener Kuturen organisiere. "Zusammenleben", so Müller, "muss man aktiv organisieren, das läuft nicht einfach so." Die Stadtteilmütter seien dafür - und hier nahm er ein Argument Heinz Buschkowskys auf - "ein sehr gutes und [finanziell] billiges Instrument".
Größter Wunsch aller Gäste in der Genezareth-Kirche war die Sicherung der Zukunft der Stadtteilmütter. Zwar hat die Senatsverwaltung zehn Frauen als Integrationslotsen in ein festes Beschäftigungsverhältnis gebracht, gleichzeitig laufen aber die Zuschüsse des Bundes für das gesamte Projekt Ende des Jahres aus. Wie es weitergeht, ist deshalb unklar - sicher ist, dass Senat und Bezirk intensiv nach einer Finanzierungsmöglichkeit suchen.

 

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Weitere Artikel zum 10. Geburtstag der Stadtteilmütter:

www.quartiersmanagement-berlin.de/10-Jahre-Stadtteilmuetter-in-Neukoelln-Ein-Erfolgsprojekt-feiert-Geburtstag.5526.0.html
www.quartiersmanagement-berlin.de/10-Jahre-Stadtteilmuetter.5521.0.html

www.tagesspiegel.de/berlin/integrationsprojekt-in-neukoelln-57-stadtteilmuetter-muessen-wohl-aufhoeren/10773764.html


 

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