Letzte Woche fand im Rollberger Kiez wieder eine Quartiersratssitzung statt. Unter einigen anderen spannenden Themen wurden auch die Handlungsbedarfe und Maßnahmen für das IHEK 2022 (Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept) vorgestellt, welches in den letzten Wochen vom Quartiersrat priorisiert wurde. Die Ergebnisse der Abfrage dienen dem Quartiersmanagement als Meinungsbild des Quartiers, an denen sich zukünftige Projekte orientieren werden.Die zur Auswahl stehenden Maßnahmen werden in 5 Kategorien eingeteilt, die Handlungsfelder genannt werden. Im ersten Handlungsfeld, „Integration und Nachbarschaft!“, geht es beispielsweise um die Vernetzung und Stärkung der Bewohnenden und/oder um die Unterstützung der sozialen Infrastruktur.
Das zweite Handlungsfeld heißt „ Bildung“. Hierunter fallen alle Themen und Maßnahmen, die zu einer positiven Entwicklung der Qualitätssteigerung von Bildungsangeboten beitragen, wie z.B. Maßnahmen, die die Chancengleichheit und Unterstützung in Bezug auf Bildung und das Erreichen von Bildungsabschlüssen fördern. Auch Maßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz zählen unter dieses Handlungsfeld.
Im Handlungsfeld „Öffentlicher Raum“ liegt das Augenmerk auf Maßnahmen zur Verbesserung und Verschönerung des Außenbereichs. Diese können beispielsweise Verkehrssicherheit, Schaffung von Grünflächen, Maßnahmen zur Verbesserung der Sauberkeit oder auch Maßnahmen sein, die zur Umweltgerechtigkeit und zum Klimaschutz beitragen.
Zum Handlungsfeld 4, „Gesundheit und Bewegung“, zählen Maßnahmen wie beispielsweise Bewegungsförderung, Aufklärung im Bereich gesunder Ernährung und auch Gewaltprävention.
Das 5. Handlungsfeld heißt „Beteiligung, Vernetzung und Kooperation von Partnern“. Hierzu gehören z.B. Beteiligung, Aktivierung und Unterstützung des Engagements und der Selbstorganisation der Bewohnerschaft sowie der Akteure. Auch Maßnahmen für Menschen, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, fallen unter dieses Handlungsfeld.
Für den Rollberger Kiez konnten die Mitglieder des Quartiersrates in den letzten Wochen für einzelne Maßnahmen stimmen, um den Blick auf ihre persönlichen und kiezbezogenen Interessen zu lenken. Jede Person konnte für 10 Maßnahmen stimmen. 12 Bewohnerinnen und Akteur*innen haben insgesamt ihre Stimmen abgegeben und dadurch einen Teil dazu beigetragen, dass ihr Kiez mehr nach ihren Wünschen gestaltet wird.
Das Hauptaugenmerk der Abstimmung dieses Jahres im Rollberg liegt u.a. im Handlungsfeld "Öffentlicher Raum": Hier erhielt die Maßnahme Sauberkeit die meisten Stimmen. Sauberkeit beinhaltet aber nicht nur, dass es im Kiez allgemein sauberer werden soll, sondern dass für diese Maßnahmen einige Ziele verfolgt werden sollen. Hierfür soll es konsequente Maßnahmen gegen Vermüllung und Sperrmüllablagen geben, bessere Mülltrennung, Kiezputze, Sperrmülltage und Prävention für das Rattenproblem. Hierbei wäre es eine Möglichkeit, geschlossene und gut sichtbare Mülleimer sowie Spritzen- und Zigarettenkasten zur Sammlung von Konsumabfällen zu installieren. Hierfür könnte auch ein partizipatives Sauberkeitskonzept für das Quartier entwickelt werden, an dem sich die Menschen im Kiez beteiligen können. Außerdem sollte Umweltbewusstsein als Querschnittsthema verankert und Maßnahmen niedrigschwellig vermittelt werden. Eine Bürgeraktivierung zur Mitarbeit könnte durch Aufklärung mithilfe von Workshops zu selbstständiger Beseitigung von Konsumrückständen erfolgen. So sollen am Ende Menschen befähigt sein, angstfrei und mit entsprechender Schulung potenziell infektiöses Material selbst zu entsorgen.
Das Handlungsfeld „Bildung“ hat insgesamt mit 51 Stimmen die meisten erhalten. Hier wurden je 6 Stimmen für drei Ziele des Handlungsfeldes abgegeben und ebenso durch die Rollberger*innen einen wichtigen Stellenwert erhalten. Diese sind: „Elternbildung und –aktivierung“, „Lern-, Lese- und Sprachförderung an Bildungseinrichtungen“ und „Indoor-Spielplatz/Sportplatz“.
Das QM wird sich bei der kommenden Projektentwicklung an den Ergebnissen der Abfrage orientieren. Nächstes Jahr werden die Handlungsfelder bzw. Maßnahmen erneut vom Quartiersrat priorisiert.
Das QM-Team bedankt sich bei allen Mitwirkenden.
