"Das Handy ist mein bester Freund." Eine Aussage, die viele Kinder und Jugendliche unterschreiben würden. Das Smartphone ist immer da, antwortet zuverlässig und ist der Draht zur Welt. Vor allem vertreibt es die Langeweile. Viele jüngere (aber auch ältere) Menschen verbringen deshalb zu viel Zeit mit ihrem Smartphone. Um die Gefahren und die Alternativen zur übertriebenen Handy-Nutzung aufzuzeigen, organisierten die Rollbergerinnen Nora Barbiche und Leila Wehebi ein zweiwöchiges Programm beim Verein Kiezanker e.V."Kein META ohne mein Handy" war der Titel der Veranstaltung, die im Rahmen des TalentCampus Neukölln* stattfand. Zwei Wochen lang am Ende der Sommerferien gab es Hobbywerkstätten, Medienworkshops, und Ausflüge. Im Mittelpunkt standen, so der Text des Einladungs-Flyers, zwei Fragen:
1. Wie sieht die Welt ohne unser Smartphone überhaupt aus?
2. Wie gehen wir mit dem Internet um?
Die Resonanz war groß, über 30 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 beteiligten sich an den Aktionen. Zum Abschluss fand eine Ausstellung mit Fotos und selbst gestalteten Plakaten vor dem Kiezanker statt.
Die meisten Teilnehmenden haben konstanten Zugriff auf ihr Handy. Die Erfahrungen älterer Menschen, wie man mit Langeweile umgeht, sind daher nur bedingt übertragbar: "Früher sind wir rausgegangen, um zu spielen, heute verbringen die Kids die meiste Zeit mit dem Handy", erzählt eine Mutter auf der Abschlussveranstaltung. Die Workshops, Ausflüge und Gespräche haben aber neue Perspektiven aufzeigen können: "Ich bin eigentlich echt ein Handy-Suchti", sagt der 16-jährige Ahmad. Die vergangenen beiden Wochen hätten aber gezeigt, dass es auch andere spanndende Sachen gebe. "Ich nutze das Handy jetzt viel weniger."
Wer mehr über das Thema Handy-Sucht erfahren möchte oder ein vertrauliches Gespräch sucht, kann sich an die Fachstelle für Sucht-Prävention Berlin wenden: https://www.berlin-suchtpraevention.de/
*Über talentCAMPus
Bildungschancen verbessern – unabhängig von der sozialen Herkunft: Mit talentCAMPus, dem außerschulischen Ferienbildungskonzept des DVV, erhalten Kinder und Jugendliche einen Zugang zu Kunst und Kultur. talentCAMPus wird im Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ vom BMBF gefördert.
