QRS 03Am Dienstag, 28.03.23 tagte der Quartiersrat der Rollbergsiedlung im Haus der Begegnungen in der Morusstraße.
Anwesend waren nach Bestätigung eines neuen Mitglieds 12 stimmberechtigte Anwohnende und Akteure.

Nach der Eröffnung der Sitzung mit Annahme der Tagesordnung erhielten zunächst Jana Vogel, die Fachbereichsleitung für Soziales und Migration im Diakoniewerk Simeon, dem Träger des Hauses der Begegnungen, und Maria Aplada, die für das Beratungsangebot To Spitizuständig ist, Gelegenheit, ihre Aktivitäten und Projekte vorzustellen. To Spiti berät auf Deutsch und Griechisch Frauen und Familien zu Fragen, die allgemein das Zusammenleben betreffen, wie auch zum Mietrecht. Die Angebote richten sich gleichermaßen an bereits länger in Deutschland lebende Menschen mit Migrationshintergrund wie an neu Eingewanderte.

Läuft: die aktuellen Projekte
Dem folgten kurze Berichte über vier aktuell laufende Projekte. Für das Projekt „Elternbildung im Rollberg II“ erläuterte Yildiz Yilmaz vom Kiezanker e. V. das Konzept, Eltern in der Schule zu vernetzen und so eine engere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrerschaft zu erreichen und durch nachmittägliche Treffen in der Regenbogenschule für mehr gemeinschaftliches Erleben zu sorgen.

Das QM berichtete über neue Entwicklungen im Projekt Gemeinschaftsgarten „Frische Brise“, das mit dem Frühlingsanfang sein Angebot ausweitet und nun außer dienstags auch jeden zweiten Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet ist. Alle Beete sind aufgebaut und befüllt. Am 18.04.23 April von 14:00 bis 18:00 Uhr wird die Gartensaison offiziell eröffnet, die „Frische Brise“ erhält ein eigenes Logo und eine eigene WhatsApp-Gruppe für alle, die auf dem Laufenden bleiben wollen: Wer Interesse hat, meldet sich an unter: www.kurzelinks.de/0sr6

Die Angebote zur gesundheitsorientierten Stadtteilarbeit vom Gesundheitskollektiv Berlin e. V. laufen nach Plan und werden gut angenommen. Hoffentlich können sie bald auch wieder draußen auf dem Falkplatz stattfinden. Bis zum 13. April gibt es im Geko-Wintergarten (Rollbergstraße 30) noch die Ausstellung „Der Alltag pflegender Angehöriger“.

Auch beim Baufondsprojekt im Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe tut sich was. Der erste Bauabschnitt, der die Sportplätze saniert und eine zukünftige Benutzung für inklusive Sportangebote vorsieht befindet sich in der Vorentwurfsplanung, die am 13. Mai, dem Tag der Städtebauförderung, ausgestellt werden. Im geplanten zweiten Bauabschnitt geht es nun um die barrierefreie Neugestaltung des Spielplatzes (nördlicher Teil) des Kinder- und Jugendzentrums Lessinghöhe.

Das kommt: zukünftige Projekte
Im Handlungsfeld Bildung besteht weiterhin aktueller Bedarf. Hier wurden zwei neue Projektideen vorgestellt.
Bei „Gewaltprävention – Stärkung von Jugendlichen und deren Eltern“ geht es darum, mit sportpädagogischen Angeboten Jugendliche zu erreichen, ihnen zu helfen, ihre sozialen Kompetenzen auszubauen, Männlichkeitbilder zu reflektieren und neue Perspektiven zu entwickeln. Nach drei Jahren Pandemie zeigen sich hier bei Rollberger Jugendlichen verstärkt negative Folgen. Schulleitung, Sozialarbeit und Polizei berichten von häufigem Fernbleiben vom Unterricht, aggressievem Verhalten, Cybermobbing und schweren Gewaltvorfällen.

Gemeinsam wollen die Kooperations- und Netzwerkpartner mit dem Träger Kiezanker e. V. folgendes erreichen:
• Vertrauensaufbau und Anbindung von Jugendlichen und deren Eltern an das Projekt
• Unterstützung von Jugendlichen durch mehrere sportorientierte Angebote im Kiez
• Befähigung der Eltern durch Elternberatung und mehrsprachige Ansprechpartner*innen

Morus 14 e. V. stellte die Projektidee „Mentoring für Rollberger Kinder“ vor. Hintergrund ist, dass aufgrund der coronabedingten Schul- und Kitaschließungen viele Kinder nie im „System Schule“ angekommen sind. Etwa die Hälfte der Kinder im Gebiet benötigt daher zusätzliche Förderung, um Wissenslücken zu schließen, Lerntechniken vermittelt zu bekommen sowie gegen Konzentrationsschwächen und Cybermobbing vorzugehen. Hier sollen Mentoring-Angebote Abhilfe schaffen.

Ziel ist, dass 25 bis 30 zusätzliche Rollberger Schülerinnen und Schüler in einer Mentoring-Partnerschaft betreut werden, ihre Sozialkompetenz verbessern, Freude am Lernen entwickeln und eine zusätzliche Vertrauensperson erhalten. Dafür sollen sich die Lerntandems mindestens einmal pro Woche für anderthalb Stunden in den Räumlichkeiten von Morus 14 e.V. treffen, aber auch Bildungsausflüge unternehmen.

Angedacht sind Maßnahmen wie:
• Identifizierung und Anbindung von Kindern mit Förderbedarf
• Gewinnung, Betreuung und Schulung von ehrenamtlichen Mentorinnen
• Betreuung der Lerntandems
• Einbindung der Eltern durch gemeinsame Gespräche
• Beratung der Familien zum Übergang in die weiterführenden Schulen
• Bildungsausflüge in Museen, Tierpark, Stadtnatur

Nach kurzer Diskussion wurden beide Projektideen mit Zweidrittelmehrheit zur Umsetzung angenommen.

Der nächste Quartiersrat findet am Montag, 15. Mai statt.



Text und Bilder: H. Heiland

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