WhatsApp Bild 2023 05 31 um 104329Ahmad Fouad Shamma ist im Rollberg-Kiez eine bekannte Erscheinung. Der Bildhauer, Maler und Kunstlehrer, der seiner vielfachen Berufung aus ganzem Herzen folgt, ist im Jahr 1993 ist aus Damaskus nach Berlin gekommen, um die Jahrtausendwende herum hat seine Verbindung mit dem Rollberg-Kiez begonnen. „Von 2001 bis 2009“, erzählt er, „habe ich hier den Kinderdschungel, der heute Kinderclub heißt, geleitet. Da haben wir viel für die Integration erreicht. Wir haben Brücken gebaut zwischen Schulen und Elternhäusern, Eltern und Kindern und immer versucht, alle Beteiligten miteinzubeziehen. Auch sonst habe ich mich im Kiez immer als eine Art Kulturmanager verstanden. In dieser Rolle habe ich mich zum Beispiel bei den Arabischen Kulturwochen der ‚Werkstatt der Kulturen‘ eingebracht.“ 
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Vielfältig im Rollberg verwurzelt

Vorranging unterrichtet Ahmad Shamma nun aber seit bereits zwanzig Jahren als Kunstlehrer an der Rollberger Regenbogen-Grundschule. In der Regel findet er daneben auch noch Zeit, Projekte mit Schüler*innen anderer Schulen durchzuführen.
„Das sind zum Beispiel Hauptschulen und Schulen, die als schwierig gelten. Dort versuche ich den Jugendlichen ein Gefühl für Kunst zu vermitteln, das sie sonst nicht bekommen.“
Doch damit ist sein Wille sich zu engagieren noch lang nicht an seine Grenzen gelangt.
„Nach 2015“, berichtet Ahmad Fouad Shamma, „war ich außerdem in der Flüchtlingsarbeit im Rollberg sehr aktiv, als Mittler zwischen Heim, Jugendeinrichtungen und dem Verein.“


Das Arabische Kulturinstitut (AKI)

Mit dem Verein meint er das Arabische Kulturinstitut (AKI). Um 2000 herum war er einer seiner Gründer. „Für AKI e.V. habe ich regelmäßig an der Kiez-AG teilgenommen. Darin haben wir mit allen Akteuren aus dem Kiez zusammengearbeitet: den Jugendlichen, den Einrichtungen, dem QM, der Polizei, den Kita, den Schulen und so weiter. Es ging um alles, was im Viertel passiert. Das war eine gute Position, um etwas zu bewegen. Damals haben wir viele Veranstaltungen gemacht und gemeinsam Feste gefeiert: die Opferfeste, Weihnachten und so weiter.“ 2009 ist Ahmad Fouad Shamma zwar aus dem Rollberg nach Treptow gezogen – den Bezug zum Viertel, das er immer noch als sein zweites Zuhause ansieht, hat er aber nicht verloren. Schließlich ist er immer noch mit dem AKI eng verbunden und unterrichtet nach wie vor an der Regenbogen-Schule.


AKI Kunstwerkstatt und Rollberger Nachbarn

Gern erinnert sich Ahmad Fouad Shamma außerdem an viele Aktionen, die er gemeinsam mit dem QM durchgeführt hat. Aber auch in der letzten Zeit ist er im Rollberg aktiv. So hatte er mit dem AKI die Kunstwerkstatt im Rollberg (neben dem AKI Kinderclub) gegründet.
„Dabei ging es um das Recycling alter Möbel und von Gegenständen, die auf die Straße geworfen werden. Zusammen mit Jugendlichen der Zuckmayer-Sekundarschule haben wir Kunst daraus gemacht. Das haben wir dann in der Ausstellung ‚Vom Sperrmüll zum Kunstobjekt‘ im Februar in der Zuckmayer-Schule ausgestellt. Die Werkstatt funktioniert im Prinzip auch nach dem Projektende noch. Für neue Projekte kann sie, wenn es eine Förderung dafür gibt, wieder zum Leben erweckt werden.“
Die letzte Aktion, war die Gestaltung des neuen QM-Infotischs beim Falkstraßenfest zum internationalen Tag der Nachbarn (25.05.). Am Stand des Quartiersmanagements konnte man ganz praktisch und meditativ bunte Steine zu einem großen Mosaik setzen, angeleitet vom Künstler. Kinder ab vier Jahren, Jugendliche und Erwachsene hatten viel Freude an der gemeinsamen Aufgabe, die bei Musik gut gelaunt umgesetzt wurde.


Was Ahmad Fouad Shamma heute besonders freut, ist, dass er sich mit seiner Haltung und seinen erfolgreichen Projekten im Kiez einen Namen gemacht hat. „Wenn ich auf meinem Schulweg die Morusstraße entlanggehe, werde ich immerzu gegrüßt und alle kennen meinen Namen. Darauf bin ich schon stolz. Es zeigt, dass ich in den über zwanzig Jahren, die ich hier bin, etwas geschafft habe. Dafür bekomme ich Anerkennung. Das ist schön.“


Was bringt die Zukunft?
Selbstverständlich hat Ahmad Fouad Shamma nicht vor, sein Engagement zurückzufahren. So hat er einerseits ein Auge auf ein Atelier, in dem er im Rollberg-Kiez Projekte machen möchte, andererseits setzt er auf weitere Kooperationen zwischen dem AKI und dem QM. Und vielleicht ergibt sich gemeinsam mit der AWO etwas Neues. Aber da befindet er sich noch in der Eruierungsphase. Der Rollberg applaudiert und hofft auf viele weitere Kunstaktionen im Rollberg.

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Datum: 02.10.2023 
Text: H. Heiland
Bilder: H. Heiland und QM Rollberg

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