Das Vorgehen
Gemeinsam mit Lehrer:innen der Regenbogen-Grundschule werden Kinder identifiziert, die einen besonderen Förderbedarf haben. Hierfür werden auch bereits bestehende Vertrauensverhältnisse aus einem vorhergehenden Projekt genutzt, um die Schüler:innen und ihre Familien zu erreichen und für das Angebot zu gewinnen. Ziel ist es, dass sich immer jeweils ein Kind und ein ehrenamtlicher Mentor oder eine Mentorin für anderthalb Stunden in der Woche in den Räumen von Morus 14 treffen. Die Mentor:innen werden hier zu Vertrauenspersonen für die Schüler:innen, die sie auf ihrem Bildungsweg begleiten und unterstützen. Nach dem Kennenlernen bringen die Jugendlichen zu den Treffen ihre Hausaufgaben und Lerninhalte mit, es wird aber auch gespielt, sich unterhalten und – wenn die Tandems einander besser kennen – gemeinsam Ausflüge unternommen. Im besten Fall entstehen so langfristige Bindungen. So gibt es – in vergleichbaren Projekten – Tandems, die seit zehn Jahren bestehen. Die Eltern werden in die Kooperation zwischen Kindern, Mentor:innen, MORUS 14 und Regenbogenschule einbezogen. Am Ende der Grundschulzeit geht es dann vor allem auch um den Übergang zur weiterführenden Schule. Hierfür wird zunächst das Wissen vermittelt, welche Schulformen es gibt und welche für das jeweilige Kind in Frage kommen. Die Beratung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verein Fit für die Oberschule e. V.
Auch regelmäßige Gespräche mit Familien und Ehrenamtlichen werden initiiert. Dabei wird danach gefragt, wie es läuft und wie es den Familien allgemein geht.
Durch die begleitende Elternarbeit soll außerdem eine längerfristige Anbindung an verschiedene Unterstützungsangebote, sei es schulisch, gesundheitlich oder sozial, erreicht werden.
Außerschulisches Engagement
Bei MORUS 14 können Schüler:innen zudem Materialien ausdrucken, und Eltern, die Beratung benötigen, etwa wenn sie schwer verständliche Post von Ämtern erhalten, vermitteln wir gern an Träger im Kiez weiter, die ihnen bei ihren Anliegen helfen können.
„Highlights“, sagt Letizia Graul, die das Projekt bei Morus 14 leitet, „sind außerdem immer unsere gemeinsamen Ausflüge.“ Zweimal ist es 2024 mit gecharterten Reisebussen ins Umland gegangen. Einmal zum Ziegeleipark Mildenberg, nördlich von Berlin und einmal in den Dinopark Germendorf bei Oranienburg. „Das ist immer eine schöne Erfahrung. Viele Familien kommen ja kaum einmal aus der Stadt heraus. Ein Kind hat zum Beispiel bei einem der Ausflüge gesagt: ‚Ich kenne Berlin, die Türkei und das Erdbeerland.‘ Insofern ist es schon eine große Attraktion, wenn sich zum Beispiel im Ziegeleipark die Familien um einen Apfelbaum mit reichlich reifen Äpfeln versammeln und ernten können. So etwas vermissen sie in der Stadt, und das Erlebnis schweißt zusammen.“
Solche außerschulischen Aktivitäten tragen auch dazu bei, dass die Familien Morus 14 besser kennenlernen und von den Sport- und Freizeitangeboten erfahren, die es gibt. Dazu gehören in den Sommerferien das Sportfest auf dem Falkplatz, das auch 2025 wieder stattfinden soll, Kunstkurse, Prüfungsvorbereitungen und Berufsorientierung.
Ausblick
Für 2025 sind als größere Ausflüge Fahrten in ein Kohleabbaugebiet und nach Beelitz zum Barfußpfad geplant. Darüber hinaus wird es Workshops für die Ehrenamtlichen zu Sprachentwicklung, Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus sowie weiteren Themen geben.
Und selbstverständlich sollen noch mehr Tandems entstehen und noch mehr Schüler:innen in Patenschaften gebracht werden.
Hierfür sucht Morus 14 ständig weitere ehrenamtliche Mentoren. Voraussetzung ist, dass sich die Paten für mindestens ein Jahr verpflichten, über gute Deutschkenntnisse verfügen und Zeit für das Projekt mitbringen.
Kontakt: Morus 14 e. V.
Telefon: 030 6808 6110
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: Werbellinstr. 41, 12053 Berlin
Text: H. Heiland, Bilder: MORUS 14 e. V., 4.4.2025